Historie

Kurz-Chronologie des Evangelischen Krankenhauses Gesundbrunnen Hofgeismar

 

1937
Fertigstellung des ersten Krankenhausbaus

1941
Konfiszierung durch die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (NSV) und Betrieb als Feldlazarett

1945 - 1963
Kreiskrankenhaus Hofgeismar bis zum Neubau. Umwidmung des Hauses am Krähenberg zu einem speziellen Krankenhaus für chronische Leiden und Alterskrankheiten

1958
Gestellungsvertrag mit der Schwesternschaft des Evangelischen Diakonievereins e.V. Berlin-Zehlendorf; dieser stellt bis 1999 die Leitende Schwester und bis heute weitere Diakonieschwestern zur Mitarbeit zur Verfügung.

1966
Bau des neuen Bettenhauses

01. April 1967
Beginn der Tätigkeit von Herrn Dr. Hans Leutiger als Chefarzt.

Das Spezialkrankenhaus ist die erste geriatrische Klinik in der Bundesrepublik Deutschland. Es ist Modell einer modernen und erfolgreichen rehabilitativen Behandlung alter und chronisch kranker Menschen im interdisziplinären Team.

Umfang des Hauses: 120 Betten, 80 für pflegebedürftige Menschen, 40 für Krankenhauspatienten

Aus der Chronik des Ev. Altenhilfe Gesundbrunnen e.V. Hofgeismar „Leben im Alter“:

Erläuterungen von Dr. Hans Leutiger zu Beginn seiner Tätigkeit am 01.04.1967. Er selbst schreibt über seine neue Aufgabe:

„Ziel der Behandlung ist es, die Patienten nach ihrem oft monate- oder gar jahrelangen Aufenthalt in der Klinik wieder in die häusliche Umgebung entlassen zu können. Auf lebensnahe und fantasievolle Weise lernen sie, alltägliche Handlungen selbstständig auszuführen: Treppen steigen, Türen öffnen, elektrische Schalter und Geräte bedienen. Durch Unterwassermassage und Bewegungstherapie gelingt es bei vielen Behinderungen, Lebensmut und Selbstvertrauen der Patienten neu zu wecken. Die Mitarbeiter der Klinik haben viele praktische Hilfsmittel entwickelt, mit denen die Patienten umzugehen lernen“.

Im Laufe der Jahre ergibt sich, dass etwa 80 % der Menschen, die früher in ein Alten- und Pflegeheim aufgenommen hätten werden müssen, nach der Behandlung im Spezialkrankenhaus wieder nach Hause zurückkehren können.

Eine Erkenntnis, die auch beim Besuch des damaligen Staatsoberhauptes, Bundespräsident Richard von Weizsäcker, am 04.10.1988 zum Ausdruck gebracht wird. In einem Interview äußert er sich wie folgt:

„Was mich ungeheuer beeindruckt, ist, dass hier mit verhältnismäßig einfachen Mitteln, aber mit einer großen Hingabe und mit einem starken Willen, der sich auch auf die Patienten oder die Heimbewohner überträgt, große Erfolge erzielt werden. Erfolge, die es in gut eingerichteten Kliniken und anderen Einrichtungen und Kliniken manchmal nicht gibt. Ich will nichts gegen die Instrumente und nichts gegen die Arzneimittel sagen, aber die Einsicht, der Wille und die Hingabe des Menschen sind durch nichts zu ersetzen – und das habe ich hier ganz besonders deutlich verspürt!“

1979
Aufnahme von 90 Betten in den Krankenhausbedarfsplan, Beibehaltung von 30 Pflegebetten

1980/1981
Bau des Therapietraktes inklusive Bewegungsbad

1990
Bau und Erweiterung des Bettenhauses

30.06.1992
Verabschiedung von Chefarzt Dr. Hans Leutiger sowie Oberärztin Frau Dr. Sybille Leutiger in den Ruhestand

01.07.1992
Beginn von Herrn Dr. Werner Vogel als Chefarzt des Krankenhauses

Aus dem Symposium „Behandlung und Rehabilitation vor Pflege“, 1992:

Zum 25-jährigen Jubiläum und im gleichen Jahr stattfindenden Abschied von Chefarzt Dr. Hans Leutiger findet Frau Professorin Dr. Ursula Lehr, damalige Bundesministerin für Gesundheit und Soziales, am 01.04.1992 folgende Worte:

„Sie haben Pionierarbeit geleistet. In einer Zeit, in der in Deutschland ‚Geriatrische Rehabilitation’ noch ein Fremdwort war, haben Sie Ihre Erfahrungen aus der Schweiz umgesetzt und ausgebaut. Dafür sei Ihnen Dank! Sie haben es meisterhaft verstanden, in Teamarbeit zum Wohle älterer kranker Menschen Wege aufzuzeigen, diesen immer mehr Lebensqualität zu verschaffen, Behinderungen weitgehend rückgängig zu machen oder zumindest Hilfen und Unterstützung zu geben, mit diesen Behinderungen umzugehen. Für eine interdisziplinäre Zusammenarbeit, in die auch Therapeuten (von Bewegungstherapeuten über Beschäftigungstherapeuten und Logotherapeuten bis zu Psychologen und Sozialarbeitern) mit einbezogen waren, waren Sie lange Zeit in der Bundesrepublik das einzige Musterbeispiel ... dafür, was wirklich ‚Geriatrische Rehabilitation’ ist.“

August 1994
Im Zusammenhang mit dem Hessischen Geriatriekonzept Umwidmung der verbleibenden Betten in Krankenhausbetten, so dass das Haus mit 120 vollstationären und 20 teilstationären Plätzen geführt wird.

1995
Eröffnung einer Tagesklinik mit 10 Plätzen

1998
Sanierung des Altbaus von 1937 und Unterbringung einer Tagesklinik mit 2x10 Plätzen

01.06.1998
Eröffnung der zweizügigen Tagesklinik am Ev. Krankenhaus Gesundbrunnen

2001 - 2004
Sanierung des Haupteingangs, des Andachtsraumes (Erwerb des Duplikats des Altarbildes von Conrad von Soest; dessen 600 Jahre altes Original steht in der Stadtkirche zu Bad Wildungen), des Mitarbeiterspeisesaals sowie der Zentralküche

28.04.2003
Umwidmung von 15 vollstationären Betten für die Errichtung einer Station für Neurologie (Schwerpunkt: Neurologische Frührehabilitation)

30.09.2005
Übergabe des Bewilligungsbescheides für den ersten Bauabschnitt für die Schaffung der Voraussetzungen für die Neurologische Frührehabilitation, anschließend Beginn der Bautätigkeit

17.07.2006
Beginn mit der Aufnahme neurologischer Patienten in der neu geschaffenen Abteilung

19.10.2006
Übergabe des Bewilligungsbescheides für den zweiten Bauabschnitt Neurologische Frührehabilitation

2007
Realisierung des zweiten und dritten Bauabschnittes für die Neurologische Frührehabilitation und Erweiterung des räumlichen Angebotes in Geriatrie und Neurologie

01.10.2007
Beginn der Tätigkeit von Herrn Dr. E. Flotho als Leitender Arzt der Abteilung für Neurologie

24.11.2010
Erweiterung der Planbetten in der Neurologischen Frührehabilitation auf insgesamt 17 Betten.

April 2016
Erweiterung der Neurologischen Frührehabilitation auf insgesamt 25 Betten.